Godfrid
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am 6. 12. 2011 um 11:13 |
Papierwährungen verlieren seit 10 Jahren kontinuierlich gegen Gold.
Der Abwertungstrend ist fundamental und intakt. Am Ende steht eine neue finanzielle Weltordnung.
Im Sommer 2000, Gold war gerade nach einer mehrjährigen Bodenbildungsphase dabei, seine Tiefststände für immer hinter sich zu lassen und in einen säkularen Aufwärtstrend einzutreten, habe ich den ersten „Gold-ist-zu-teuer“-Artikel gelesen.
Ich war völlig überzeugt von den darin vorgebrachten Argumenten.
Heute weiß ich: Gold befindet sich in einer Negativberichterstattungsblase.
Wer ihr zum Opfer gefallen ist und das letzte Jahrzehnt den Einsichten von Vermögensverwaltern, Massenmedien-Broadcasts oder Bankangestellten vertraut hat (Ausnahmen jeweils möglich), gehört jetzt mit hoher Wahrscheinlichkeit zu jenen 92% Deutschen, die kein Gold besitzen und zugesehen haben, wie Papiergeld konstant an Wert verliert.
Auch wenn es noch so abgedroschen klingt: Nach meiner Beobachtung haben die Medien des Mainstreams einen entscheidenden Beitrag daran, dass sich nur 8% der Deutschen gegen das Platzen der größten Papiergeldblase der Menschheitsgeschichte mit Edelmetall abgesichert haben.
Lethargie, Desinteresse an Finanzangelegenheiten und ein weitverbreiteter Glaube an das Gute in den Hütern unserer Volksfinanzen sind sicher nicht zu unterschätzende Faktoren. Sie erklären aber nicht das Ausmaß der kognitiven Dissonanz, die darin besteht, dass 70% der Deutschen eine Goldanlage prinzipiell sinnvoll finden, aber ohne Gold dastehen. Erweist die gedruckte Presse in ihrem notorischen Negativ-Bias gegen Gold ihren Lesern schon schlechte Dienste, so kommt bei vielen unter Kommerzdruck stehenden Online-Plattformen ein genetischer Qualitätsmangel hinzu, denn unter den dort herrschenden Bedingungen der 5-Minuten-Terrine ist Analyse, Tiefschürfendes, Originelles physikalisch nicht möglich. |
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HannesW
Nicht registriert
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am 12. 12. 2011 um 11:26 |
Gold steigt, weil sich das Weltfinanzsystem in einer historischen Krise befindet. Bisweilen wird die Lage mit einem Boot verglichen, das sich schon zur Hälfte auf der Fallkante der Niagarafälle befindet und jeden Moment droht, in die Tiefe gerissen zu werden. Ich finde das Bild treffend: Zurückrudern ist nicht mehr möglich, die Crew nimmt beim Absturz die Rolle von Statisten ein, nicht die der Akteure, sie wird den Aufprall nur teilweise und ramponiert überstehen.
Wie kam es soweit? Die kürzeste Antwort lautet so: Regierungen und Banken haben gigantische Schulden angehäuft, denen, buchhalterisch gesprochen, kein Vermögen oder Einnahmen in ausreichender Höhe gegenüberstehen. Mit anderen Worten: Sie sind pleite und müssten Insolvenz anmelden. Aus berechtigter Angst vor einem Dominoeffekt dürfen aber weder die sogenannten systemrelevanten Banken noch Staaten pleite gehen. Zuerst wurden die Buchhaltungsregeln gelockert – mit diesem Trick gewann man ein paar Monate. |
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Aaron1
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am 19. 12. 2011 um 10:36 |
Der Goldpreis dokumentiert eine fundamentale Krise.
Ab einem bestimmten Zeitpunkt reichen Buchhaltungstricks nicht mehr aus, um das Ausmaß der Fehlspekulation zu kaschieren. Regierungen übernehmen dann Garantien für die Papiere der zutreffend Zombie-Banken genannten Institute. Wenn Mitglieder der Eurozone zahlungsunfähig werden, sorgt ein Konsortium von Geber-Ländern, unterstützt von der EZB, dafür, dass sich das Schuldenkarussell weiterdreht und das Finanzsystem vorübergehend vor einem desaströsen Absturz bewahrt wird. Die Geber-Länder haben aber kein Geld, sondern sind ihrerseits völlig überschuldet. Deswegen müssen Sie weiter Geld aufnehmen – das ihnen keiner mehr geben kann oder will, weswegen wiederum die Europäische Zentralbank aushilft – die das eigentlich nicht darf oder will aber auf Druck der Politik muß: Sie erzeugt per Mausklick Geld, und nimmt im Gegenzug Schuldentitel bankrotter oder halbbankrotter Euroländer oder auch privater Finanzinstitute in ihren Vermögensbestand auf. Dieser als Monetisierung von Schulden bezeichnete Vorgang bewirkt unmittelbar Geldmengeninflation und (zeitlich verzögert) Preisinflation, deren Höhe proportional ist zur Menge des erzeugten Geldes. Jeder Krisen-Schulden Zyklus bringt also noch mehr Geld in Umlauf und führt letztendlich zu Preisinflation. Die Schulden, die das eigentliche Problem sind, werden dabei immer größer, das Endresultat ist ein totaler Vertrauensverlust in die Währung. |
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